Arbeitszeitmonitor 2018: So viele Überstunden machen Beschäftigte in Deutschland

Insgesamt 53,2 Prozent der Beschäftigten in Deutschland müssen Überstunden leisten. Nur jeder oder jede Sechste bekommt die zusätzliche Zeit ausgeglichen. Von den weiblichen Beschäftigten, die Überstunden leisten müssen, erhalten 60 Prozent keinen Ausgleich. Bei den Männern sind es 54 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt unsere neue Studie „Arbeitszeitmonitor 2018“. Dafür wurden insgesamt 226.452 Daten aus Arbeitsverhältnissen analysiert. Die Studie können Sie hier herunterladen: Arbeitszeitmonitor 2018.

Führungskräfte, die länger arbeiten müssen als vertraglich vereinbart, haben am Ende ihrer Karrierelaufbahn insgesamt 15.430 Überstunden angehäuft. Das entspricht einem Jahr und sieben Monaten. Fachkräfte kommen am Ende ihrer Karrierelaufbahn auf 6.562 Überstunden.

Folgende Korrelation haben wir bei der Untersuchung festgestellt: Je älter die Beschäftigten sind, desto höher ihre Überstundenanzahl. Berufseinsteiger unter 20 Jahren arbeiten demnach 1,8 Stunden länger pro Woche. Bei 60-Jährigen sind es bereits durchschnittlich 3,6 Stunden pro Woche zusätzlich.

Mit dem Gehalt steigen auch die Überstunden. Beschäftigte mit einem Jahresgehalt von unter 20.000 Euro arbeiten durchschnittlich 1,8 Stunden mehr pro Woche. Bei einem Gehalt zwischen 61.000 und 70.000 Euro wachsen die durchschnittlichen Überstunden auf 4,2 wöchentlich. Beschäftigte mit Top-Gehältern von über 120.000 Euro müssen im Durchschnitt 9,5 Überstunden in der Woche leisten. Mit einer Gehaltserhöhung gehen oft Beförderungen einher und der Verantwortungsbereich von Beschäftigten wird vergrößert.

Auch die Branche hat einen Einfluss auf die Überstundenanzahl und den -ausgleich. So hat unsere Untersuchung ergeben, dass Beschäftigte in der Unternehmensberatung mit durchschnittlich 5,11 Überstunden am häufigsten länger arbeiten müssen. In 74 Prozent der Fälle kriegen sie diese nicht ausgeglichen. Die hohe Überstundenanzahl ergibt sich mitunter durch viele Geschäftsreisen, die sich stark auf das Zeitkonto der Beraterinnen und Berater auswirken.

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