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IT-Studie 2020: Gehälter entwickeln sich weiterhin positiv

Kategorie: Vergütungsstudien
21.01.2020
IT-Studie 2020

Im Jahr 2019 hat sich der Fachkräftemangel in der IT nochmals verschärft. Laut des Branchenverbands Bitkom fehlten im November letzten Jahres in Deutschland rund 124.000 IT-Fachkräfte. 2018 waren es laut gleicher Quelle noch 81.000 offene Stellen. Doch wie entwickeln sich die Gehälter in diesem Sektor weiter? In welchen Bereichen erhalten Beschäftigte die höchsten Einkommen und wie wirkt sich der Ausbildungshintergrund auf die Vergütung aus?

Unsere neue Studie „IT-Funktionen 2020“ liefert Antworten. Hierfür wurden 12.073 Daten von Unternehmen und Beschäftigten untersucht. Im folgenden Beitrag finden Sie einen Auszug der Auswertung. Alle Angaben im Text liegen als durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen vor.

Die aktuelle IT-Studie können Sie ab dem 22. Januar 2020 hier kaufen. 

Gehälter von Fachkräften steigen um 1,5 Prozent

Für 2019 konnten unsere Analysten einen positiven Trend in der IT-Wirtschaft feststellen: So sind die Einkommen von IT-Führungskräften im letzten Jahr um drei Prozent und die von Fachkräften um 1,5 Prozent gestiegen.

IT-Beratung liegt erstmals auf Platz 1

Zudem wurden die Einkommen nach Berufsbereichen für Fachkräfte untersucht. Die höchsten Gehälter liegen demnach in der IT-Beratung vor: Beschäftigte erhalten hier rund 78.700 Euro im Jahr. Die Vergütung von IT-Sicherheitsexperten befindet sich mit 73.900 Euro auf dem zweiten Platz.

In den vergangenen Jahren haben stets IT-Security-Experten das Gehaltsranking dominiert. In diesem Jahr wurden sie erstmals von IT-Beratern überholt.

Dr. Philip Bierbach, Geschäftsführer von Compensation Partner

Auch die Gehälter in der Softwareentwicklung (Backend)sind mit rund 73.200 Euro jährlich verhältnismäßig hoch. Auf dem letzten Rang finden wir den 1st Level Support mit 37.200 Euro vor. Im 2nd Level Support ist das Jahresgehalt etwas höher und beträgt 44.700 Euro.

 Funktion Mittelwert
 IT-Beratung, Analyse, Konzeption 78.710 €
 IT-Sicherheit 73.919 €
 Softwareentwicklung Mobile  73.152 €
 Softwareentwicklung Backend 71.254 €
 IT-Leitung 70.523 €
 SAP-Beratung 69.148 €
 IT-Projektleitung 67.896 €
 Scrum Master 64.733 €
 SAP-Entwicklung 63.719 €
 Softwareentwicklung Frontend  63.184 €
 UX User Experience 57.493 €
 System- und Netzadministration 57.446 €
 Software / gesamte EDV Qualitätswesen 56.497 €
 Web-Design 53.469 €

Lukrative Gehälter für IT-Führungskräfte

Unsere Analysten haben zudem die Einkommen von Führungskräften unter die Lupe genommen. Hierfür wurde auch die Unternehmensgröße berücksichtigt. So verdienen Chefinnen und Chefs in kleinen Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten rund 105.900 Euro im Jahr. Am höchsten sind die Einkommen von IT-Führungskräften in Firmen mit über 1.001 Beschäftigten (143.300 Euro). Zum Vergleich: Fachkräfte erhalten hier 77.500 Euro jährlich.

 Nach Unternehmensgröße Q1 Mittelwert Q3
 Fachkräften/Spezialisten      
 alle 47.387 € 63.487 € 71.283 €
 klein < 101 MA 45.795 € 55.927 € 64.131 €
 mittel 101 - 1000 MA 49.405 € 60.341 € 69.196 €
 groß > 1001 MA 63.478 € 77.507 € 88.869 €
       
 Führungskräfte      
 alle 113.397 € 135.419 € 153.703 €
 klein < 101 MA 88.717 € 105.946 € 120.251 €
 mittel 101 - 1000 MA 99.259 € 118.536 € 134.541 €
 groß > 1001 MA 119.956 € 143.252 € 162.595 €

Wie beeinflusst die Ausbildung das Gehalt?

Das höchste Einkommen beziehen promovierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – sie erhalten 82.300 Euro jährlich. Mit einem Masterabschluss verdienen Fachkräfte fast 70.000 Euro im Jahr. Das Jahreseinkommen von Beschäftigten mit Bachelorabschluss liegt bei 56.900 Euro. Etwas mehr als Akademikerinnen und Akademiker mit Bachelorabschluss beziehen Angestellte mit Meister- oder Fachwirttitel (57.100 Euro). Am wenigsten erhalten Beschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung mit 51.600 Euro.

 Ausbildung Q1 Mittelwert Q3
 Lehre 43.629 € 51.593 € 61.040 €
 Meister/Fachwirt 46.767 € 57.094 € 65.458 €
       
 Bachelorabschluss 46.567 € 56.880 € 65.229 €
 Masterabschluss 51.303 € 69.985 € 80.261 €
 Promotion 68.579 € 82.346 € 98.876 €

Der Faktor „Berufserfahrung“

Mit rund 51.700 Euro starten Berufseinsteiger als Fachkräfte in der IT-Wirtschaft. Nach sechs bis acht Jahren im Job erreicht das Einkommen für Beschäftigte ohne Personalverantwortung schon 56.600 Euro. Später (mit mindestens 13 Jahren Berufserfahrung) liegt das Gehalt bei rund 72.600 Euro.

 Berufserfahrung  Q1 Mittelwert Q3
 1 - 2 Jahre  42.304 € 51.688 € 59.283 €
 3 - 5 Jahre  44.271 € 54.085 € 62.028 €
 6 - 8 Jahre  46.335 € 56.598 € 64.906 €
 9 -12 Jahre  48.498 € 59.233 € 67.923 €
 Ab 13 Jahre  59.447 € 72.572 € 83.203 €

Aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt

Für Unternehmen ist der Fachkräftemangel eine große Herausforderung. Bitkom-Präsident Achim Berg spricht im Hinblick auf die Ergebnisse aus November 2019 sogar von einer „Katastrophe“, die „die Wettbewerbsfähigkeit unserer gesamten Wirtschaft bedrohe“. Außerdem seien mittlerweile die Rollen vertauscht: Bewerberinnen und Bewerber mit den richtigen Qualifikationen können sich ihren Arbeitgeber frei aussuchen. Quelle dafür?

Laut der repräsentativen Umfrage von Bitkom sind besonders die Gehaltsvorstellungen der Bewerberinnen und Bewerber ein Problem: 72 Prozent der befragten Unternehmen beklagen demnach zu hohe und 52 Prozent nicht den Qualifikationen entsprechende Gehaltsforderungen seitens der Kandidatinnen und Kandidaten.

Vor allem für kleinere Unternehmen stellt der Fachkräftemangel in der IT eine große Problematik dar. Sie sind häufig nicht in der Lage mit dem teils hohen Gehaltsniveau mitzuhalten, das für qualifiziertes Personal marktüblich ist. 

Dr. Philip Bierbach, Geschäftsführer von Compensation Partner

Was können Unternehmen tun?

Doch wie können Unternehmen diese Situation aktiv entschärfen? Durch eine Optimierung und Modernisierung interner Prozesse können Unternehmen die Produktivität steigern. Angebote wie Home Office oder Teilzeitmodelle machen Arbeitgeber für Bewerberinnen und Bewerber ebenfalls attraktiv.

Zudem sollten Unternehmen auf der Suche nach geeignetem Personal auch IT-Fachkräfte aus dem Ausland berücksichtigen. Eine Ausbildung und anschließende Übernahme von Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern kann ebenfalls eine Lösung sein – wie beispielsweise durch ein duales Studium.

Auch die Ansprache von geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten bzw. der Bewerbungsprozess ist entscheidend. Wer beispielsweise noch Wert auf Bewerbungsunterlagen in Papierform legt, ist in Zeiten der Digitalisierung und bei der Rekrutierung von IT-Spezialistinnen bzw. -Spezialisten schlecht aufgestellt.

Nicht zuletzt müssen markaktuelle Kompensationspakete erstellt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei spielen nicht nur monetäre Bestandteile eine Rolle, sondern insbesondere solche, die die Work-Life-Balance fördern (Urlaubstage, Überstundenregelung und flexible Arbeitszeiten). Auch die soziale Absicherung im Alter spielt zunehmend eine wichtige Rolle.

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Zur Methodik

Das auf Vergütungsdaten spezialisierte Hamburger Unternehmen Compensation Partner hat Höhe und Struktur der Gehälter von insgesamt 19 IT-Fachfunktionen und 12 IT-Führungsfunktionen untersucht. Innerhalb einer Funktion wurde weiterhin nach Anspruchsstufen differenziert: IT-Berater etwa sind vom einfachen Consultant bis hin zum Manager mit Personalverantwortung analysiert worden. Alle Funktionen wurden unterschiedlichen Firmengrößen zugeordnet. Compensation Partner hat das Gesamt- und das Grundgehalt sowie sämtliche Nebenleistungen berechnet.

Zudem finden Sie in dieser Vergütungsstudie für jede Stelle eine ausführliche Beschreibung der jeweiligen Referenzgruppe. Es wird die Zusammensetzung der Daten nach Ausbildung und Alter beschrieben.

Im Anschluss an diese Beschreibung finden Sie zu jeder Stelle die Auswertung nach:

1. Grundgehalt
2. Überstunden
3. Leistungsabhängiger Bestandteile
4. Total Cash
5. Betriebliche Altersvorsorge
6. Sonstigen Leistungen (z.B. Personalrabatte oder Zinsvorteile)
7. Total Remuneration
8. Privat genutzter Firmenwagen

Für jede Stelle finden Sie die Ergebnisse für Stellen in zwei unterschiedlichen Anforderungswerten und zwar jeweils für die Firmengrößen "bis 100 Beschäftigte", "101 bis 1.000 Beschäftigte" und "über 1.000 Beschäftigte".

Zur Datenbasis

An der Studie haben sich dieses Jahr 170 Unternehmen aus der IT-Wirtschaft beteiligt, die insgesamt 1.509 Datensätze geliefert haben. Weitere 10.564 Datensätze stammen aus Direktbefragungen von Fach- und Führungskräften. Insgesamt sind so 12.073 Datensätze in die Studie geflossen. 941 Meldungen kamen zu Führungspositionen und 11.132 Meldungen zu Fach- und Spezialistenpositionen.

An wen richtet sich die Studie?

Die Studie richtet sich an Beschäftigte im Personalwesen und an Geschäftsführerinnen sowie Geschäftsführer.
Mit den Ergebnissen unterstützt Compensation Partner Sie in folgenden Punkten:

- Orientierung Ihrer Vergütungspolitik am Markt
- Entwicklung einer modernen und konkurrenzfähigen Vergütungspolitik
- Ausgestaltung einer leistungsorientierten, flexiblen Vergütung und dem Einsatz von Nebenleistungen
- Schaffung interner Vergütungsakzeptanz
- Gehaltsverhandlung, da Sie auf aktuelle Marktwerte zurückgreifen können Akquisition von Leistungsträgern („war of talents“) sowie Ihrem gesamten Personalkosten und Vergütungsmanagement

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